Multimedikation im Alter – Gefahr von Nebenwirkungen nicht unterschätzen

Bonn, 05.10.18 Etwa 30 bis 40 Prozent aller Bundesbürger, die älter als 65 sind, nehmen täglich mindestens 4 Arzneimittel ein. Ab 75 Jahren nimmt jeder Dritte sogar mehr als 8 Arzneimittel ein. Eine neue Broschüre der Deutschen Seniorenliga erläutert, welche Risiken die Multimedikation insbesondere für ältere Patienten mit sich bringt. Der Ratgeber erklärt leicht verständlich, was Ärzte und Patienten gemeinsam tun können, damit die Therapie nicht nur wirksam sondern auch sicherer wird.

Körperliche Veränderungen und Verschleißerscheinungen gehören zum natürlichen Prozess des Alterns. Das erklärt, warum mit zunehmendem Alter die Anfälligkeit für bestimmte Erkrankungen steigt und ein Großteil der älteren Menschen regelmäßig Medikamente einnehmen muss – und zwar sehr häufig mehrere verschiedene Präparate. Der normale Alterungsprozess bringt allerdings auch mit sich, dass Medikamente anders wirken als bei jungen Menschen. So sind ältere Menschen in der Regel anfälliger für unerwünschte Nebenwirkungen. Nehmen sie außerdem viele verschiedene Medikamente ein, können die Wirkstoffe sich gegenseitig beeinflussen und unerwünschte Wechselwirkungen hervorrufen. Der Arzt muss daher bei der Verordnung eines neuen Medikaments überprüfen, welche Medikamente eingenommen werden, und Nutzen und Risiken der neuen Verordnung abwägen. Von großer Bedeutung ist dabei ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Arzt und Patient. „Fragen zur richtigen Einnahme, Zweifel an der Wirkung eines Medikaments oder die Angst vor Nebenwirkungen sollten ganz offen angesprochen werden“, rät Erhard Hackler, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Seniorenliga in Bonn.

Wichtig ist es, vor allem auf eines achten: Der Hausarzt muss alle Fäden in der Hand halten und einen Überblick über alle verwendeten Medikamente haben. „Denn der Hausarzt ist am ehesten in der Lage, die individuelle Einschätzung von Wechselwirkungen vorzunehmen, weil er das Alter, die Beschwerden und die Krankengeschichte seiner Patienten kennt“, so Hackler: „Für einen besseren Überblick ist es sinnvoll, sich vom Hausarzt einen Medikationsplan ausstellen zu lassen.“ Auf dem Plan sind Wirkstoffe, Einnahmeschema und Dosierung notiert, so dass Patienten leichter den Therapieplan befolgen können. Zudem kann ein solcher Plan dem Apotheker und anderen Ärzten vorgelegt werden, um weitere medikamentöse Therapien abzustimmen.

Nähere Informationen enthält die kostenlose Broschüre der Seniorenliga „Medikamente richtig einnehmen – Risiken von Neben- und Wechselwirkungen vermeiden“. Bestelladresse: Deutsche Seniorenliga, Heilsbachstraße 32 in 53123 Bonn. www.medikamente-im-alter.de

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Aktuelle Pressemeldung

Mobilitätstraining beugt Stürzen im Alter vor

Seniorenliga-Initiative zur Vorbeugung von Stürzen

Bonn, 02.03.2023 Die Sturzgefahr ist im Alter nachweislich erhöht. Wenn Seh- und Muskelkraft nachlassen und man leichter aus dem Gleichgewicht gerät, können selbst kleine Stolperfallen in der Wohnung zur Gefahr werden. Stürze und deren Folgen führen nicht selten zur Pflegebedürftigkeit. Umso wichtiger ist es, durch vorbeugende Maßnahmen Stürze zu vermeiden. Wie man das Sturzrisiko nachhaltig senken kann und sich Unfälle absichern lassen, erläutert eine neue kostenlose Seniorenliga-Broschüre mit begleitender Website. Dort wird unter anderem beschrieben, wie man sein Wohnumfeld sicherer machen und durch regelmäßige Übungen die Körperstabilität stärken kann.

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Wenn Knochen brüchig werden

Information und Aufklärung: www.dsl-osteoporose.de

screenshot osteoporoseIn Deutschland leiden über 6 Millionen Menschen an Osteoporose. Die Skeletterkrankung macht die Knochen porös und anfällig für Brüche. Eine frühe Diagnose und Therapie könnte viele solcher Brüche verhindern. Die DSL will mit einer eigenen Webseite mehr Aufmerksamkeit für das Thema schaffen und Betroffene dazu bewegen, Anzeichen auf Osteoporose nachzugehen.

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