Das neue Telefonnetz leicht erklärt

Wie Sie vielleicht wissen, wird derzeit das Telefonnetz auf eine neue Technologie umgestellt. Das Zauberwort heißt IP-Umstellung, da die neue Technologie auf einer anderen Art der Übertragung basiert – künftig wird alles, auch Sprache, in kleinen Datenpaketen mit Hilfe des sogenannten Internetprotokolls (IP) transportiert. Die Details müssen Sie jedoch nicht interessieren. Wichtig für Sie zu wissen ist nur, ob Sie im Vorfeld etwas unternehmen müssen oder nicht. In unserer neuen Broschüre erläutern wir Ihnen leicht verständlich, ob für Sie Handlungsbedarf besteht oder nicht, ob Sie einen Teil Ihrer Endgeräte gegen neue austauschen müssen, was Sie am Tag der Umstellung machen müssen und wo Sie Hilfe erhalten.

Ein neues Telefonnetz – warum?

telefon altErinnern Sie sich noch an die 70er Jahre, als wir alle ein schnurgebundenes Wählscheibentelefon im Flur oder Wohnzimmer stehen hatten? Und später dann, als das Internet aufkam und man nur entweder telefonieren oder surfen konnte, weil nicht beides gleichzeitig funktionierte? Seitdem ist viel passiert – die Sprachqualität beim Telefonieren wurde immer besser, die Geschwindigkeit beim Surfen immer schneller und die parallele Nutzung von Telefon und Internet ist auch schon lange Standard.

Wenn alles so reibungslos klappt, warum brauchen wir dann ein neues Telefonnetz? Eine Gegenfrage: Würden Sie mit Ihrem neuen Auto über einen Feldweg in Urlaub fahren wollen, wenn Ihnen auch eine sechsspurige Autobahn zur Verfügung stünde? Sicherlich nicht.

Ein Netz für alles

Für Sie ist wichtig zu wissen, dass es mit der Umstellung des Telefonnetzes auf die digitale IP-Technik (IP = Internetprotokoll) nur noch ein Netz für alles geben wird. Der Parallelbetrieb verschiedener Techniken und einzelner Vermittlungsstellen hat dann ein Ende. Vereinfacht war es bisher so, dass Sprache und schnelles Internet getrennt übertragen wurden. Das ist teuer, störanfällig und ineffizient. Sprache braucht ihren Platz bei der Übermittlung.

Die Umstellung auf IP-Technik bedeutet nichts anderes, als dass jetzt auch Sprache in Daten umgewandelt wird, so dass alles – Telefon, E-Mail, Internet und spezielle Fernsehangebote – durch eine "Leitung" geschickt werden kann. An dieser Technik kommt kein Anbieter vorbei. Einige haben bereits umgestellt, andere – wie die Deutsche Telekom – sind gerade dabei, wieder andere werden folgen.

telekom kdgWas hat es zu bedeuten, wenn die Telekom meinen Anschluss kündigt?

Keine Sorge, die Telekom möchte Sie auch in Zukunft als Kundin oder Kunden behalten. Doch nicht alle Verträge können einfach so umgestellt werden. Bei gleicher Leistung ist das kein Problem, doch einige Tarife wird es in der alten Form künftig nicht mehr geben. Deshalb muss die Telekom Ihnen formalrechtlich kündigen. Sie werden erstmals vier Monate vor Vertragsablauf angeschrieben und über den Sachverhalt informiert. Vier Wochen später folgt die fristgerechte Kündigung. In diesem Schreiben werden Sie gebeten, sich mit der Telekom in Verbindung zu setzen, die Ihnen daraufhin ein neues Angebot für einen Vertrag im IPNetz macht. Wenn Sie dieser Aufforderung trotz weiterer Erinnerungen nicht nachkommen, wird der Anschluss mit Ende der Vertragslaufzeit abgeschaltet.

Welche Vorteile bietet die neue Technik?

Aus Alt mach Neu – wenn eine über hundert Jahre alte Technik durch eine leistungsstärkere Netztechnologie ersetzt wird, hat das natürlich viele Vorteile: noch bessere Sprachqualität beim Telefonieren, schnellere Datenverbindungen und mehr Fernsehsender in bester Qualität.

Keine Sorge: Selbst wenn Sie noch das erwähnte Telefon mit Wählscheibe haben sollten, funktioniert dieses nach der Umstellung wie gewohnt. Das gilt auch für Ihr Faxgerät oder Modem sowie alle weiteren Leistungen wie Rufnummernanzeige, Anrufweiterschaltung oder Dreierkonferenz. Angenehmer Nebeneffekt der IP-Umstellung: Künftig fallen zwei Geräte und die entsprechenden Kabel weg – weniger Kästchen, weniger Kabelwirrwarr.

Fernsehen über Internet

Übrigens: Über den IP-Anschluss können Sie auch fernsehen. Das Internet bietet besonders viele Funktionen, die es im normalen Fernsehen nicht gibt: Als Zuschauerin oder Zuschauer können Sie Ihr Wunschprogramm abrufen, Spielfilme aus Online-Videotheken auswählen und zeitversetzt Fernsehen schauen, indem Sie einfach in einer aktuell laufenden Sendung die Pausetaste drücken, um mal eben in die Küche zu gehen. Allerdings ist dieses Angebot kostenpflichtig.

Was bedeutet das für mich, wenn ich …

… weiterhin nur telefonieren möchte?

Wenn Sie nur telefonieren und kein Internet haben, müssen Sie sich im Regelfall um nichts kümmern. Sollten Sie eine Kündigung erhalten, gilt für Sie das unter b) beschriebene Prozedere. Die Telekom informiert Sie formal vier Wochen vorher darüber, dass die Vermittlungsstelle am Tag X auf Internettelefonie umstellt – Sie bekommen im Idealfall nichts davon mit, denn die Umschaltungen erfolgen häufig in der Nacht. Sie benötigen keinen neuen Vertrag, die Kosten bleiben in der Regel gleich und auch Ihr altes Telefon funktioniert wie bisher.

… telefonieren und Internet haben möchte?

Wenn Sie weiterhin bzw. in Zukunft telefonieren und Internet haben möchten, müssen Sie sich mit der Telekom in Verbindung setzen, um einen neuen Vertrag abzuschließen. Wie bereits erwähnt, werden Sie rechtzeitig informiert. Die neuen Tarife können in Ausnahmefällen geringfügig höher sein als die bisherigen. Die genauen Kosten hängen davon ab, welchen Anschlusstyp Sie vorher hatten und für welche Kombination Sie sich jetzt entscheiden. Als Faustregel gilt: Je schneller und leistungsstärker, desto teurer. Ihr altes Telefon können Sie weiterhin nutzen, für höchste Sprachqualität empfiehlt sich jedoch ein speziell für die neue Technik entwickeltes Gerät. Probieren Sie es einfach mit Ihrem alten Telefon aus, nachrüsten können Sie immer noch.

Manche Anbieter werben damit, dass man bei ihnen weiterhin die alte Technik nutzen kann. Langfristig kommt man an der Umstellung auf die neue Technologie jedoch nicht vorbei, es ist nur eine Frage der Zeit, bis das alte Netz "abgeschaltet" wird – Werbeversprechen hin oder her.

Was müssen Sie noch beachten? Informieren Sie sich rechtzeitig, welche Endgeräte Sie weiter nutzen können und welche Sie austauschen müssen. Als Internetnutzer haben Sie einen Router, der Ihren Computer mit dem Internet verbindet. Nach dem Wechsel auf IP-Technik benötigen Sie ebenfalls einen Router, der dann jedoch den Standard "Annex-J" beherrschen muss.

Nun gibt es drei Möglichkeiten:
  1. Sie haben bereits einen IP-fähigen Router: In diesem Fall können Sie diesen weiter nutzen. Bei der Telekom sind das z. B. die Modelle W 724V, W 921V, Hybrid und NEO.
  2. Sie haben keinen IP-fähigen Router, können ihn aber nachrüsten: In diesem Fall benötigen Sie lediglich ein spezielles "DSL-Kabel für den IP-basierten Anschluss".
  3. Sie haben keinen IP-fähigen Router und können ihn auch nicht nachrüsten: In diesem Fall brauchen Sie einen neuen Router, den Sie mieten oder kaufen können. Die Miete beträgt je nach Gerät zwischen 2,50 und 10 Euro monatlich, zum Kauf bekommt man einen Router ab etwa 100 Euro.

Wichtig zu wissen: Ihr Telefon und alle weiteren Zusatzgeräte werden künftig direkt am Router angeschlossen.

… eine Hausnotrufanlage habe?

hausnotruf2Wenn Sie selbst oder Ihre Angehörigen eine Hausnotrufanlage installiert haben, gilt es Folgendes zu beachten: Ein Hausnotrufsystem besteht grundsätzlich aus einem Notrufsender ("Roter Knopf") und einer Basisstation. Drücken Sie den Notfallknopf, alarmiert Ihr Telefon bzw. die Basisstation die Notrufzentrale Ihres Hausnotrufanbieters (eine Auswahl der Wohlfahrtsverbände und freien Anbieter finden Sie am Ende der Broschüre), die sofort Hilfe schickt.

Erkundigen Sie sich bitte bei Ihrem Dienstleister, ob die installierte Hausnotrufanlage nach der Umstellung des Telefonnetzes weiterhin funktioniert. Wenn nicht, muss die Anlage ausgetauscht werden. Das ist Sache des Anbieters und für Sie in der Regel kostenfrei. Auch wenn die Telekom nicht für das Funktionieren von Hausnotrufgeräten zuständig ist und auch keine Kenntnis darüber hat, wer ein solches System nutzt, ist ihr natürlich daran gelegen, dass derlei Sonderdienste weiterhin störungsfrei betrieben werden können. Deshalb arbeitet sie eng mit dem Hausnotrufverband, der Initiative Hausnotruf, Herstellern und Betreibern der Notfalldienste zusammen. Seit 2016 können Hersteller ihre Produkte im IP-Testcenter der Telekom in Bonn auf deren IP-Tauglichkeit prüfen.

Für Sie bedeutet das: Rufen Sie Ihren Dienstanbieter an (eine Liste mit den entsprechenden Telefonnummern finden Sie im Anhang) und prüfen Sie nach der Umstellung auf die neue IP-Technologie, ob Ihr Hausnotrufgerät auch tatsächlich funktioniert – egal, ob Sie Ihr altes Gerät behalten konnten oder ein neues zur Verfügung gestellt bekommen haben.

Wichtig zu wissen: Derzeit wird viel Unsicherheit mit der Sorge vor Stromausfällen geschürt. Ja, es stimmt, dass Ihr (Telefon-)Anschluss künftig bei einem Stromausfall nicht mehr funktioniert. Doch tatsächlich ist das deutsche Stromnetz eines der besten auf der Welt. In 99,997 Prozent der Zeit funktioniert es ohne Probleme. Im Durchschnitt sind deutsche Haushalte lediglich 15 Minuten im Jahr ohne Strom. Zugelassene Hausnotrufgeräte sind jedoch ohnehin batteriegepuffert. Sie müssen mindestens 24 Stunden ohne externe Stromzufuhr funktionieren. Wem das immer noch nicht reicht, der sollte seinen Hausnotrufanbieter auf eine zusätzliche Sicherung über Mobilfunk ansprechen.

… eine Alarmanlage habe?

alarmanlageWenn Sie eine Alarmanlage haben, müssen Sie ebenfalls aktiv werden. Handlungsbedarf besteht nicht bei der Alarmanlage an sich, sondern bei der Schnittstelle, die Ihre Anlage mit einem Wachdienst oder einer Alarmzentrale verbindet. Bisher läuft diese Anbindung meist über einen ISDN-Anschluss, der bei einem Einbruch eine Kennung verschickt. Das kann man sich am besten als akustischen Code vorstellen, der so ähnlich klingt wie das trillernde Pfeifen des Faxgeräts, wenn es eine Verbindung aufbaut. Solche Kennungen lassen sich mit der digitalen IP-Technik in dieser Form nicht mehr übertragen. Das bedeutet, dass die Alarmanlage zwar auch nach der Umstellung noch erkennt, dass ein Einbrecher in Ihr Haus einzudringen versucht, doch der Alarm nicht mehr beim Wachdienst ankommt. Hier braucht es einen anderen Übertragungsweg. Deshalb ist die Anpassung an die neue Technik notwendig.

Auch in diesem Fall gilt: Wenden Sie sich an das Unternehmen, das die Alarmanlage installiert hat oder mit dem Sie einen Wartungsvertrag haben. Da die Telekom auch hier mit den Herstellern in engem Austausch steht, sind die Firmen informiert und können Ihnen mitteilen, ob Ihre Alarmanlage umgerüstet werden kann oder erneuert werden muss.

Wie funktioniert die Umstellung und wer kann mir dabei helfen?

Den Umstellungstermin hat Ihnen die Telekom schriftlich mitgeteilt. Als unter 3. a) beschriebener Kunde müssen Sie nichts weiter unternehmen. Alle anderen sollten zu diesem Zeitpunkt über einen geeigneten Router und das DSL-Kabel verfügen. Der Router ist die Schaltzentrale für alle Dienste, die Sie nutzen. Am Tag der Umstellung legen Sie bitte Ihre Zugangsdaten bereit, die Sie per Post zugeschickt bekommen haben.

Schritt 1: So verbinden Sie Ihre Geräte
  1. Trennen Sie alle Geräte (Splitter und NTBA) und Kabel von der Telefondose.
  2. Verbinden Sie den IP-fähigen Router per DSL-Kabel direkt mit der Telefondose.
  3. Schließen Sie das Netzteil des Routers an eine Steckdose an.
  4. Verbinden Sie Ihr Telefon mit dem Router: Analoge Geräte verbinden Sie mit der Telefonbuchse des Routers. Schnurlose Telefone können Sie direkt am Router anmelden.
  5. Verbinden Sie Ihren Computer über ein Netzwerkkabel oder WLAN mit dem Router.
  6. Sie haben auch Internet-TV und einen Media Receiver? Dann verbinden Sie auch ihn mit dem Router.
  7. Wenn Sie Sonderdienste wie Hausnotruf oder eine Alarmanlage nutzen, verbinden Sie bitte auch diese Geräte mit dem Router.
Schritt 2: So konfigurieren Sie Ihre Geräte

mann telefonSie haben alles verbunden? Prima, dann können Sie jetzt alles so einrichten, dass es zu Ihren Bedürfnissen passt.

  1. Öffnen Sie Ihren Internetbrowser. Als Telekomkunde mit einem Telekomrouter (meist "Speedport" genannt) rufen Sie die Adresse www.telekom.de/einrichten auf.
  2. Geben Sie nun Ihre Zugangsdaten ein.
  3. Nun beginnt die automatische Einrichtung – bitte unterbrechen Sie diese nicht und warten Sie, bis das Lämpchen "Online" am Router durchgängig leuchtet.
  4. Nun sind Sie online und können telefonieren und surfen.
  5. Damit Ihr Anschluss komplett aktiv wird, rufen Sie die Rufnummer 0800 5 510033 an. Eine Sprachansage informiert Sie, bis wann die Umstellung im Netz erfolgt – das dauert nach Ihrem Anruf meist nur 15 Minuten. Wenn Sie diesen Service dann nochmals nutzen, erfahren Sie, ob alles geklappt hat. Wichtig zu wissen: Auch wenn Sie diesen Anruf nicht durchführen, schließt die Telekom die Einrichtung automatisch bis spätestens 21 Uhr ab.
  6. Sie kennen sich bereits gut aus und möchten noch weitere Einstellungen vornehmen, z. B. am WLAN oder für Ihre Rufnummern? Dazu rufen Sie im Internetbrowser die Adresse https://speedport.ip auf.
Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Umstellung vorzunehmen bzw. vornehmen zu lassen:
  1. Sie gehen Schritt für Schritt nach der oben aufgeführten Anleitung vor.
  2. Sie schauen sich ergänzend ein leicht verständliches Anleitungsvideo im Internet an.
  3. Sie rufen für technische Fragen die kostenlose Telekom-Sonderhotline zur IP-Umstellung unter 0800/7733888 an.
  4. Sie beauftragen einen telefonischen Installationsservice, bei dem ein Experte der Telekom alle Schritte mit Ihnen per Handy durchgeht. Dieser Service kostet einmalig 49,95 Euro.
  5. Sie beauftragen einen persönlichen Installationsservice vor Ort, bei dem ein Experte der Telekom vor Ort Anschluss und Konfiguration des Routers vornimmt. Dieser Service kostet einmalig 99,95 Euro.

Kostenlose Sonderhotline der Telekom zur IP-Umstellung: 0800/7733888

Fotos: Fotolia/Stockphoto-graf; Deutsche Telekom; Fotolia/Sir_Oliver; Fotolia/Pixelmixel; Image Source/Modern Boomers

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