Auf zu neuen Taten!

teas_bfdErfahrung von Seniorinnen und Senioren wird hoch geschätzt

Zum 1. Juli 2011 wurde der neue Bundesfreiwilligendienst (BFD) eingeführt. Er übertrifft mit mittlerweile über 38 000 abgeschlossenen Verträgen alle Erwartungen und ist erfolgreich neben die bekannten und bewährten Jugendfreiwilligendienste Freiwilliges Soziales bzw. Ökologisches Jahr (FSJ/FÖJ) getreten.

Mit insgesamt über 80 000 Freiwilligen in den verschiedenen Formaten sind wir einer Kultur selbstverständlicher Freiwilligkeit so nahe wie nie zuvor. Freiwillige übernehmen wichtige gesellschaftliche Verantwortung. Gebraucht zu werden, helfen zu können, die eigene Zeit sinnvoll einzusetzen: Freiwilliges Engagement kann nicht nur den Blick auf das Leben verändern – es ist einfach eine tolle Erfahrung.

Dem gelernten Heizungsmonteur Lutz Gemeinhardt war, als er in den Ruhestand ging, nicht sofort klar, dass er sich nun stärker gesellschaftlich engagieren möchte. „Nach einem halben Jahr war zu Hause alles erledigt, was ich mir vorgenommen hatte, und ich habe angefangen, mich zu langweilen“, erinnert er sich. Eine Nachbarin machte ihn schließlich auf den Bundesfreiwilligendienst beim Alten- und Servicezentrum Obermenzing des Caritasverbandes München aufmerksam. „Dort kann ich weiter unter Menschen sein und etwas Sinnvolles tun“, begründet er sein Engagement. „Wenn man aus dem Berufsleben ausscheidet, will man nicht gleich auf null gehen. Deshalb absolviere ich den Bundesfreiwilligendienst“, erklärt auch Bärbel Haas, eine 60-jährige Freiwillige, die sich in der Neuruppiner Tagesstätte „Steinklee“ der Lebensräume gGmbH für Menschen mit Behinderungen engagiert.

bfd_logoDer neue BFD – offen für alle Altersgruppen

Mit dem neuen BFD, der Männern und Frauen jeden Alters offensteht, wird eine Angebots- oder Einladungslücke geschlossen: Erstmals steht für diejenigen, die sich in einem geregelten Freiwilligendienst engagieren wollen, aber älter als 27 Jahre sind, ein derartiges attraktives Angebot auf Bundesebene bereit. Dies unterscheidet den BFD ganz maßgeblich von den Jugendfreiwilligendiensten FSJ/FÖJ, die nur bis zum 27. Lebensjahr abgeleistet werden können.

Deutschlandweit stellen die sogenannten „Ü 27“, also die über 27-Jährigen, im BFD bereits einen erfreulichen Anteil von ca. einem Drittel. Knapp 13 Prozent der Freiwilligen im BFD sind sogar älter als 50 Jahre. Ältere Menschen sind, was ehrenamtliches Engagement angeht, schon immer eine Stütze der Gesellschaft gewesen, und darum erstaunt es nicht wirklich, dass sie auch beim neuen BFD mit Feuereifer dabei sind. Während jüngere Menschen an Freiwilligendiensten die Möglichkeit schätzen, wichtige persönliche und vorberufliche Erfahrungen zu sammeln und Kompetenzen zu erwerben, steht für diese neue Zielgruppe häufig das Einbringen und Vermitteln vorhandener Kompetenzen im Vordergrund.

Bei den zahlreichen Erfahrungsberichten auf www.bundesfreiwilligendienst.de kann man nachvollziehen, mit wie viel Engagement und Freude sie sich die Tätigkeitsfelder im BFD erobern – nicht nur die ganz klassischen Einsatzbereiche im sozialen Bereich wie etwa in Seniorenheimen oder bei der Betreuung von Hausaufgaben. Auch in neuen Einsatzfeldern wie beispielsweise Integration, Kultur und Bildung wird die Erfahrung, Ruhe und Geduld von älteren Freiwilligen hoch geschätzt.

Gesetzlich geregelt und zugleich flexibel

Es gibt eine Vielzahl von Engagementmöglichkeiten in Deutschland, und gerade Seniorinnen und Senioren bevorzugen oft einen klassischen ehrenamtlichen, vertraglich nicht geregelten und damit flexiblen Einsatz. Als rechtliches Angebot verfügen FSJ/FÖJ oder BFD über eine umfassende gesetzliche Grundlage und damit über wichtige Rahmenregelungen.

Neugierig geworden?

Wenn Sie mehr über den Bundesfreiwilligendienst erfahren möchten, können Sie sich entweder umfassend im Internet unter www.bundesfreiwilligendienst.de informieren oder kostenlos die Broschüre „Zeit, das Richtige zu tun“ beziehen.

Bezugsadresse: Publikationsversand der Bundesregierung, Postfach 48 10 09, 18132 Rostock, Tel.: 0180 5 77 8090 E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, www.bmfsfj.de

Ein Einsatz im BFD dauert in der Regel ein Jahr, aber mindestens sechs und höchstens 24 Monate. Er ist grundsätzlich als Vollzeitdienst gedacht. Für die Freiwilligen, die älter als 27 Jahre sind, werden dabei einige Regelungen im BFD flexibler gehandhabt. So ist für die „Ü 27“ auch ein Engagement in Teilzeit von mehr als 20 Wochenstunden möglich. Und an den dienstbegleitenden Seminaren, die ansonsten im BFD verpflichtend sind und bei einem zwölfmonatigen Dienst mindestens 25 Tage betragen, nehmen die über 27-Jährigen in angemessenem Umfang teil.

Die Freiwilligen im BFD werden grundsätzlich gesetzlich sozialversichert und können ein Taschengeld erhalten, welches eine Obergrenze von derzeit 336 Euro hat. Das Taschengeld und auch die möglichen übrigen Leistungen (Unterkunft, Verpflegung, Arbeitskleidung) werden zwischen den Freiwilligen und ihrer Einsatzstelle abgesprochen.

Diese gesetzlichen Rahmenbedingungen stellen eine wichtige Absicherung von freiwilligem Engagement dar, sind aber letztendlich wohl nicht der ausschlaggebende Grund für den großen Erfolg des Bundesfreiwilligendienstes. Für viele Freiwillige stehen andere Gesichtspunkte im Vordergrund, zum Beispiel die Möglichkeiten, zu neuen Ufern aufbrechen und neue Erfahrungen sammeln zu können. So schätzen ältere Freiwillige im BFD das Angebot, ihre Berufs- und Lebenserfahrung an Jüngere weiterzugeben, sich weiterhin aktiv einbringen zu können und neue Kontakte zu knüpfen. Denn: Nichts erfüllt mehr, als gebraucht zu werden!

Ein Beitrag von Dr. Jens Kreuter, Leiter des Arbeitsstabes Freiwilligendienste im BMFSFJ

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Endspurt beim SENovation-Award 2023

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Wenn Knochen brüchig werden

Information und Aufklärung: www.dsl-osteoporose.de

screenshot osteoporoseIn Deutschland leiden über 6 Millionen Menschen an Osteoporose. Die Skeletterkrankung macht die Knochen porös und anfällig für Brüche. Eine frühe Diagnose und Therapie könnte viele solcher Brüche verhindern. Die DSL will mit einer eigenen Webseite mehr Aufmerksamkeit für das Thema schaffen und Betroffene dazu bewegen, Anzeichen auf Osteoporose nachzugehen.

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